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Leonberger Zucht - Natali Rogi, Tüschener Straße 11, 42579 Heiligenhaus


 

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Fährtenarbeit


Fährtenarbeit

Fährtenarbeit mit Leonbergern:

Seit 1994 habe ich Hunde, die ich beschäftigen und mit denen ich arbeiten wollte. Es sollte etwas Hundgerechtes sein. Da liegt nichts näher, als die Nase des Hundes und seinen Geruchssinn durch Fährtenarbeit zu fördern und auszulassen. Bei diesem Hundesport wird der Hund körperlich sowie auch geistig gefördert. Es ist Gehirnjogging für ihn, eine natürliche Arbeit, die fast jeder Hund ausüben kann, eben die Nasenarbeit.

Bei Wind und Wetter ist man in der Natur und mit ihr verbunden. So manch ungewollte Begleiter wie Krähen, die schon vorab die gelegte Fährte absuchen, um die Leckerchen einzusammeln, gehören mit dazu. Während der Arbeit begegnet man auch Rehen oder Hasen, die interessiert aufsehen, wenn die Fährte gelegt wird, und dann unauffällig wieder ihres Weges gehen. Fährtenarbeit bedeutet für mich im Einklang mit der Natur zu sein.

Als ich 2009 mit meiner ersten Leonbergerhündin „Dara" eine vereinsinterne Fährtenhundprüfung in einem Schäferhundverein ablegte, musste ich mir Folgendes vom Richter anhören: „Naja, man kann einen Ackergaul auch nicht mit einem Vollblut vergleichen!" Die Prüfung bestanden wir trotzdem. Das gab mir den Anreiz, zu zeigen, wie gut auch die Nase eines Leonbergers arbeiten kann. Bis hin zur Fährtenhundprüfung I und II schaffte ich es mit meinen Leodamen „Dara“ und „Anni". Auf dem Weg dahin blieb so manch andere Rasse auf der Strecke. Ab dem Zeitpunkt wurde die Fährtenarbeit ein großes Hobby für mich und meine Leos. Ich habe das Glück, den wundervollen und sehr erfahrenen Trainer Hein an meiner Seite zu haben, der mich sehr viel gelehrt hat! Ich weiß die Unterstützung sehr zu schätzen.

Diese Hundesportdisziplin bedeutet Fleißarbeit und sollte mindestens zweimal in der Woche durchgeführt werden. Schwierig ist es auch, ein geeignetes Gelände dafür zu finden. Auch da hatte ich großes Glück. Ich kenne einige Bauern, die mir Fährtengelände zur Verfügung stellen.

Ich benutze für die Fährtenarbeit Kettenhalsbänder. Sobald diese von mir in die Hand genommen werden, sind meine Leos wach, und es herrscht große Aufregung und Freude. Dann wissen sie ganz genau, jetzt gleich ist Fährtenarbeit angesagt. Ziel dieser Arbeit ist es, dass der Hund selbstsicher und selbstständig, dabei ruhig, aber dennoch intensiv, freudig, mit angemessenem Tempo, exakt und mit tiefer Nase die Fährte ausarbeitet.

Auch wenn die Fährtenarbeit schon im Welpenalter (15 Wochen) beginnt, muss der Hund ein gewisses Maß an Gehorsam und Selbstbeherrschung lernen, z. B. am „Ansatz“ (Start), der durch ein Fährtenschild gekennzeichnet ist, warten, bis das Hörzeichen „Such!" kommt. Dann wird die gelegte Fährte ca. 10 - 20 Schritte abgesucht. Am Anfang liegt bei jedem Schritt ein Leckerchen, und am Ende wartet dann ein Jackpot mit Belohnungshäppchen.

Weicht der Hund von der Fährte ab, führt ihn der Hundeführer wieder hinein. Dabei sollte die Grundstimmung bei Mensch und Hund ruhig sein. Unter Zeitdruck, Hektik oder Stress geht man nicht Fährten. Das Lernverhalten könnte sonst negativ beeinträchtigt werden und würde somit nicht zum gewünschten Resultat führen. Als Motivationsobjekt nehme ich Trockenfutter. Es ist fast geruchsneutral, außerdem im Acker und in der Wiese kaum sichtbar. Bei der Fährtenarbeit folgt der Hund dem Geruch, der durch das Eigengewicht des Fährtenlegers verursacht wird bzw. der dadurch entstandenen Bodenverletzungen. Dieses Geruchsbild entsteht durch die Beschädigung der Erdoberfläche, im Wesentlichen durch das Zertreten von Pflanzen, Kleinstlebewesen und Mikroorganismen. Die durch die mechanische Verletzung austretenden Zellsäfte dieser Pflanzen und Organismen haben einen Eigengeruch, zudem beginnt sofort ein Zersetzungsprozess, der ebenfalls einen solchen entwickelt. Der Bereich der mechanischen Bodenverletzung unterscheidet sich somit geruchlich von den nicht verletzten Bereichen im Umfeld. Dieser Unterschied ist für die feine Hundenase erkennbar. Ziel der Fährtenarbeit ist es nun, dem Hund zu vermitteln, dem Geruchsbild dieser frischen Bodenverletzung zu folgen. Zwischendurch muss er immer wieder mit Leckerchen belohnt werden.

Die mechanische Spur lässt sich oft nur für relativ kurze Zeit (einige Stunden) verfolgen. Kreuzende andere Spuren können zur Irritation führen, da sie aus den gleichen Duftkomponenten bestehen. Schon ein Regenschauer führt dazu, dass die Spur nicht aufgenommen und verfolgt werden kann. Hunde folgen von ihrer Natur her eher der Individualspur und müssen für die Fährtenarbeit gezielt ausgebildet werden.

Zum Absuchen einer Fährte benötigt man eine besondere Fährtenleine, die am Anfang drei bis fünf Meter lang sein sollte. Erst wenn man in der Ausbildung zur Prüfungsvorbereitung übergehen kann, verwendet man eine 10-Meter-Leine. Die Leine wird direkt am Halsband befestigt, dann durch die Vorderbeine und seitlich an den Hinterbeinen des Hundes vorbeigeführt. So kann der Hundeführer seitlich vom Hund laufen und ihn bei der Sucharbeit beobachten, ohne ihn bei seiner Arbeit zu stören.

In der Fährtenarbeit gibt es eine Eigen- und Fremdfährte. Während die Eigenfährte vom Hundeführer gelegt wird, der sie folglich kennt, wird eine Fremdfährte von einem Fährtenleger gelegt und ist dem Hundeführer nicht bekannt. Bei gutem Training macht der Hund da keinen Unterschied. Fährten sollten in unterschiedlichen Arten gelegt werden. Das heißt z. B. einmal treten wir stark auf, im nächsten Training weniger stark. Einmal machen wir große Schritte, dann wieder kleinere, einmal sind die Winkel direkt am Geländewechsel, dann wieder mitten im Gelände. Der Hund darf kein Schema erkennen. Bevor eine Fährte gelegt wird, muss man sich Gedanken machen, wie sie aussehen soll. Am Anfang der Junghundausbildung gestaltet man sie so, dass ein Schritt ohne Zwischenraum direkt auf den anderen folgt. Später lässt man zwischen den einzelnen Schritten etwas Raum, und zum guten Schluss werden die Schritte seitlich versetzt gelegt. Die Fährten sollen im Laufe des Trainings ganz unterschiedlich sein, und später baut man auch die Leckerchen langsam ab.

Es werden unterschiedliche Fährtengelände genutzt, z. B. Wiese oder Acker, so dass dem Hund die unterschiedlichen Untergründe nichts ausmachen. Wenn er dann sicher im Absuchen der Fährte ist, fange ich an, ihm das „Verweisen“ von Gegenständen beizubringen. Diese können z. B. aus Holz, Textilien, Leder und anderen Materialien sein. Sie müssen maximal eine Länge von ca. 10 cm, eine Breite von 2 - 3 cm, eine Dicke von 0,5 - 1 cm haben. Meine Leos sollen beim Verweisen der Gegenstände „Sitz“ machen. Dieses Kommando hilft dem Hund, sich vor dem Gegenstand hinzusetzen. Er wird sofort mit Leckerchen belohnt. Ziel ist es, dass er sich später selbstständig bei einem Gegenstand hinsetzt.

Um eine Fährtenhundprüfung I (FH I) ablegen zu können, muss der Hund mindestens 18 Monate alt sein und die VDH-BH/VT-Prüfung bestanden haben. Die Fährte muss mindestens 1.200 Schritte lang sein. Dem Gelände entsprechend werden dabei sechs rechte Winkel eingearbeitet. Auf offenem Gelände wird die Hauptfährte, auf der man vier Gegenstände in unregelmäßigen Abständen ablegt, von zwei frischen Fährten gekreuzt. Diese Suchobjekte trägt der Fährtenleger vorher 30 Minuten. Sie bestehen aus unterschiedlichem Material und dürfen sich in der Farbe nicht wesentlich vom Gelände abheben. Die FH I muss mindestens drei Stunden liegen, bevor der Fährtenhund diese absuchen darf.

Bei der Fährtenhundprüfung II (FH II) beträgt das Mindestalter des Hundes 20 Monate. Die Fährte muss eine Länge von 1.800 Schritten aufweisen und sieben Winkel beinhalten, mindestens zwei davon spitzwinklig. Auf ihr werden sieben Gegenstände abgelegt. Des Weiteren enthält sie einen Bogen, und die Fährte, die mindestens drei Stunden liegen muss, wird eine halbe Stunde vor dem Suchen von einer dritten Person auf zwei Schenkeln überquert. Es wird somit doch schon recht viel verlangt, und das ist eine echte Herausforderung. Man kann stolz darauf sein, wenn man sie bestanden hat.

Es macht mir große Freude, zu sehen, wie viel Spaß meine Leos bei dieser Arbeit haben. Das möchte ich nicht mehr missen. Ich habe schon einige Fährtenhundprüfungen mit viel Nervosität und Aufregung absolviert und hoffe, dass ich noch viele Jahre diese so interessante Arbeit ausüben kann. Vielleicht werde ich mit meinen Leonbergern „Curly" (sechs Jahre) und „Emily" (elf Monate), die beide aus meiner Zucht stammen, auch irgendwann die Prüfungen ablegen können.

Text. Natali Rogi                   Bilder: Natali Rogi und Hein Müller


Fährtenarbeit Training in Heiligenhaus

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Zum Schluss hier noch ein schöner Reim über die Fährtenarbeit:


Die Fährtenprüfung:

Schlecht geschnüffelt, hochgeguckt, eine kleine Maus verschluckt,

fand den Ort nicht, wo gewinkelt, mehrfach in die Spur gepinkelt,

einmal leider Platz vergessen, Gänseblümchen aufgefressen,

Hundeführer schlimm genarrt, zweites Suchobjekt verscharrt,

zwölf Kartoffeln fein sortiert, toten Maulwurf exhumiert,

Fährtenleine durchgekaut, hinterm Hasen hergeschaut,

bin der liebste Hund von allen!!!!!


Richter sagte: Durchgefallen!!!!!!!!!!!!!

                                                                         (Verfasser unbekannt)


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